Vertrauen ist eines »der wichtigen« Konzepte unserer Existenz. Ohne grundlegendes Vertrauen gegenüber Menschen der eigenen sozialen Umgebung, einer Familie und Menschen die uns nahe stehen – wie Eltern, Geschwister, Lehrer, Mentoren – wird es sehr schwierig (oder gar unmöglich) einen eigenen Weg zu finden, wie man selbst mit Leben und Existenz umgehen möchte. Besteht für Menschen, vor allem während dem aufwachsen keine Möglichkeit (grundlegendes) vertrauen zu irgend einem »dazu passenden Menschen« aufbauen zu können, kann dies weitreichende (negative) Konsequenzen für eine weitere Entwicklung und ›psychische Gesundheit‹ geben.
Vertrauen bezeichnet die subjektive Überzeugung von der (oder auch das Gefühl, für oder Glaube an die) Richtigkeit, Wahrheit von Handlungen, Einsichten und Aussagen bzw. der Redlichkeit von Personen. (WP)
Alles was unser Leben und unsere Existenz ausmacht basiert auf irgendeine Art auf Vertrauen. Ist, oder wird dieses Vertrauen durch irgendetwas nachhaltig gestört, beeinflusst oder verzerrt wird es für einen Menschen, oder eine Gruppe schwierig eine Existenz in Balance und Ausgeglichenheit zu finden und zu leben.
Das Konzept von Vertrauen jeglicher Art findet sich auf allen Ebenen einer Kultur und Gesellschaft. Eine friedliche Gesellschaft, die im Balance (jeglicher Art) existieren möchte benötigt ›grundlegendes Vertrauen‹ in andere (auch bisher fremde) Menschen dieser Gesellschaft. Ohne dieses grundlegende Vertrauen würde eine Person, oder eine Gruppe von Personen in ständiger und stetiger Angst leben »dass irgendetwas (unbestimmbares) schlimmes passiert«, oder gar schrecklichstes passieren könnte. So entwickeln beispielsweise oft Personen, die kein Vertrauen in ›geflüchtete Menschen‹ aufbringen können eine unbestimmbare nicht greifbare Angst vor terroristischen Anschlägen und Gewalt durch diese geflüchteten Menschen, weil der interkulturelle Hintergrund dieser Menschen unbegreiflich erscheint, und dadurch kein Vertrauen aufgebaut werden konnte. In allen Ebenen einer Gesellschaft ist dieses grundlegende Vertrauen Verbindungsanker, durch den sozialer Austausch überhaupt erst möglich wird.
Mit dem Entstehen digitaler Interaktionsmöglichkeiten sind auf der Ebene des Vertrauens ebenfalls neue Aspekte digitaler und (global) Netzwerkbezogener Vertrauensebenen hinzugekommen. Die neu entstandene digitale Verbundenheit erzeugte ein ganzes Feld digitaler Landschaften in denen sich jeweils eigene kulturelle (teilweise voneinander abgegrenzte) Bereiche entwickelt haben. Die Entstehung dieser digitalen Kulturen haben interessante Facetten von gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Deutungsmöglichkeiten entwickelt, die in der vordigitalen Zeit aufgrund politisch historischer Verflechtungen so nicht denkbar gewesen wären. Diese Ebenen digitaler Interaktionsmöglichkeiten und der damit verbundenen soziokulturellen Vertrauensbasis lassen sich nur verstehen, nachvollziehen und interpretieren, indem man sich selbst mit diesen Ebenen verbindet. Dieser Umstand ist auch die Ursache dafür, dass manche Personen und Gruppen von Personen ›digitale Welt‹, und damit verbundene ›digitale Kultur‹ nicht verstehen, nachvollziehen erfahren oder erleben können – wer sich nicht selbst mit diesen ›digitalen Ebenen‹ verbindet hat keine Möglichkeit diese in irgendeiner Form ›verstehen‹, oder auch nur die mögliche Faszination und den ›alltäglichen Umgang mit dieser digitalen Kultur bei anderen‹ (beobachtet) ermessen oder gar begreifen zu können.
Wer sich mit digitalen Ebenen nicht verbindet (um dies alles zu verstehen), entwickelt eventuell eine ähnliche Angst vor diesen Ebenen und diesen Kulturen, wie vorher erwähnte Personen, die (aufgrund kultureller Unwissenheit) kein Vertrauen in geflüchtete Menschen aus anderen Gesellschafts- und Kulturregionen aufbringen können.
Digitalisierung ist einer der (wenn nicht sogar DER) wichtigsten Prozesse und Kulturmethoden die sich seit je her entwickelt haben. Digitalisierung wird sich verändern, sie wird sich (noch) stark verändern, und entwickeln; sie wird nicht mehr verschwinden. Digitalisierung hat uns als Menschen und Gesellschaft verändert. Und Digitalisierung wird uns als Menschen weiter verändern; und das ist ›gut so‹. Weil dies so ist, ist es grundlegend wichtig, dass wir uns als in einer digitalen Gesellschaft lebenden Menschen mit diesen Aspekten der Digitalisierung befassen und beschäftigen. Alles was an Austausch, Interaktion, Kommunikation, Information im digitalen Raum geschieht - gehört zu ›geistigen Prozessen‹, die in uns Menschen ablaufen.
Nichts auf dem Planeten Erde ist grundlegend gegeben, mit Ausnahme der Natur und ihrer ›Natürlichen Prozesse‹. Alles was wir Menschen an Struktur geschaffen haben, und immer noch schaffen wird von uns Menschen verwaltet, gesteuert, gepflegt, aufgebaut, weiter gebaut, oder zerstört. Der Mensch baut - und der Mensch zerstört gebautes, wenn das gebaute keinen Nutzen mehr hat, oder verbesserte Technologie vorliegt, die etwas bestehendes ersetzt. Wir als Menschen haben auch die ›Digitale Technik‹ geschaffen und pflegen diese nun, weil sie einen Nutzen schafft. Jeder Mensch kann diese Technik verwenden und für seine Zwecke benutzen. Um dies zu tun und zu schaffen befassen sich Menschen mit dieser digitalen Technik, damit sie ›Nutzen schafft‹, statt ›nicht Nutzen‹. Digitale Technik ist wie jede Technologie eine Möglichkeit Lösungen für ›Probleme‹ zu schaffen und entstehen zu lassen. Die Technik einer Brücke macht es möglich beispielsweise einen Fluss auf einfache weise zu überqueren, ohne Nass zu werden, ohne schwimmen zu müssen. Eine Brücke wird auf diese weise benutzt zur Infrastruktur. Auch digitale Technik ist zur Infrastruktur geworden. Es hängt von uns ab, ob wir sie als Brücke sehen, oder als Gefängnis.
Wenn wir über Brücken gehen (oder fahren), dann vertrauen wir dem Erbauer der Brücke, dass die Brücke hält wenn wir darüber fahren. Wenn wir auf der Brücke sind könnten wir Ängste entwickeln, und uns fragen »Wird die Brücke zusammen brechen, in dem Moment in dem ich mich auf der Brücke befinde? ~ Schaffe ich es noch bis ans andere Ende der Brücke?«. Diese Fragen könnten wir uns stellen. Irgendetwas in uns lässt uns meist jedoch vertrauen; Vertrauen darauf, dass die Brücke hält; Vertrauen darauf, dass irgendjemand seine Arbeit in gewissenhafter weise erledigt hat, und in wohlwollender Tätigkeit die Brücke so gebaut hat, dass sie hält. Vertrauen darauf, dass irgendjemand seine Arbeit in gewissenhafter Weise durchführt indem er diese Infrastruktur pflegt und instand hält; Und Vertrauen darauf, dass jemand dafür sorgt, dass diese Pflege dauerhaft und effektiv erfolgt, so dass kein relevanter Fehler dabei unterläuft. Betrachtet man dies auf diese Art, dann gehört eine Menge Vertrauen dazu, um überhaupt über irgendeine Brücke zu fahren.
Digitale Interaktion ist wie diese Brücke; Auch bei Digitalen Brücken gehört Vertrauen dazu, diese Brücken zu benutzen. Vertrauen dass in digitaler Welt Raum für konstruktive und achtsame Aspekte gepflegt werden kann und darf.
Digitale Kultur ist für viele Menschen "eine Neue Kultur", mit der wenig tatsächliche Erfahrung besteht. Oft beschränkt sich Erfahrung mit digitaler Welt auf wenige einzelne Bereiche, die vom Nutzer als kein ›konsistentes ganzes‹ erfahren werden können. Das denken bleibt oft genug in der Analogen Welt verhaftet. Dies führt dann beispielsweise dazu, dass Texte immer noch ausgedruckt werden (wollen), und das Format in dem diese Texte getauscht werden beispielsweise PDF ist, oder eventuell sogar ein .doc Dokument. Dass Texte direkt an einem digitalen Arbeitsplatz (beispielsweise in einem Browser) gelesen werden - oder dass dies überhaupt so Möglich ist ~ ist eventuell vielen Menschen gar nicht hinreichend genug bekannt. Dies ist (vor allem in Deutschland) gar nicht mal ein Phänomen von ›älteren Personen‹, die keine hinreichend tiefen Erfahrungen mit digitaler Kultur haben ~ es ist (oft genug erschreckenderweise) ein Phänomen auch von ganz jungen Menschen, denen immer nachgesagt wird, ›sie seien die digitale Generation‹, und müssten daher allein deshalb schon kundig sein in digitalen Welten. Gleichzeitig wird jedoch der Zugang zu digitalen Ebenen seitens der Schulen, der Eltern und allgemein vieler Institutionen - die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten (immer noch) beschränkt, und manchmal (oft genug) sogar unterbunden. Auf diese weise kann dann keine Konstruktive Vorstellung über eine digitale Welt entstehen. Sie entsteht dann aus den wenigen Erfahrungen, die als Ausflug in digitale Ebenen zugelassen werden. Bei manchen jungen Menschen kann sich diese Vorstellung gar nicht erst voll entfalten, weil die beschränkung des Zugangs so fundamental veränderte Wahrnehmungen schafft - dass von einem tatsächlichen Zugang gar nicht gesprochen werden kann. Diese Erfahrungen bilden bei den entsprechenden Kindern und Jugendlichen dann die Basis auf der weitere Aspekte betreffend der digitalen Kultur bewertet und aufgebaut werden. Der Graben zwischen dem was digital Möglich ist - und dem was durch einen entsprechenden Menschen ›vorgestellt werden kann‹ wird dabei größer. Daraus entsteht unter anderem be ›Gesellschaftliche Disruption‹.
# Vertrauensrahmen
Was sich außerhalb des eigenen verstehen befindet kann von Menschen nicht nachvollzogen werden.
Deshalb ist Vertrauen ein Zustand, der sich immer auf einen Rahmen der ›eigenen Nachvollziehbarkeit‹ bezieht.
Digitales Vertrauen zieht seinen Rahmen auf dem Grat der gegenseitigen Nachvollziehbarkeit. Auf anderer Ebene ist Vertrauen nicht abbildbar. Der Raum von Vertrauen ist was vorstellbar ist, durch die beteiligten Akteure im Raum in dem vertraut wird.
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Forschung ist ein weites Feld und kann sehr vielschichtig sein. »Forschung schafft Wissen und Erkenntnis über Aspekte, die bisher ›Nicht bekannt‹ sind«[1]. Durch Forschung entstehen neue Deutungsmuster und Interpretationsoptionen, die mancherlei (teilweise auch verbreitete) Prämissen wiederlegt, oder wiederlegen kann.
1) a) Allgemein nicht bekannt sind b) Einer Person nicht bekannt sind c) Einer Gruppe nicht bekannt sind. // Handelt es sich um [b], dann wäre etwas für diese Person ventuell ›Bildung‹, und nur bedingt Forschung. ~ Je nachdem [Forschung], [Bildung], [Studium] // Es hängt vom jeweiligen Leser dieser Texte ab, wie dies interpretiert werden möchte. // DigitalLabor orientiert sich an ›Durch den Austausch im Netz bekannte Aspekte und Interpretationen‹; Ebenso an Wissenschaftlichem und Allgemein (Bildungs-) bekanntes Wissen; Auch Aspekte, die durch Logische Deutungen Philosophisch Induktiv oder Deduktiv erschlossen werden können. Für spezifische Aspekte werden Empirische Erfahrungen und Deutungen benutzt.
Man kann oft nicht wissen, was das Ergebnis einer Forschung sein wird; Manchmal lässt es sich erahnen, oder durch Schlussfolgerung vorher erfassen. Forschungen können unterschiedlich formalisiert, formatiert oder gar bürokratisiert sein. Aufgrund beschränkter Ressourcen und unnötiger weiterer Komplexität benutzen wir keine strikten Formalsysteme und starre Formatierungen. Je nach Sach- und Fach-gebiet werden unterschiedliche Daten aus verschiedenen Quellen als Basis für eine These, eine entsprechende Antithese und einer daraus Folgenden Synthese benutzt (vgl. Hegel).