Bildung ist keine Ausbildung und Ausbildung ist keine Bildung.
Die Begriffe Bildung und Ausbildung klingen so ähnlich - und haben zu einem großen Teil nichts miteinander zu tun.
Bildung ist ein offenes und freies interpretieren und erfassen von Wirklichkeit. Es ist ein Bild, das sich jemand von einer Wirklichkeit macht. Dadurch entsteht eine Sicht auf Welt und eine Echte Auseinandersetzung mit dieser Wirklichkeit. Es entsteht Diskurs über Wahrnehmungen und die Fähigkeit zur Differenzierung von Wahrnehmung, Interpretation und Deutung. Durch Bildung entsteht verstehen und ein Verstand.
Ausbildung ist ein lernen eines ›InterpretationKanons‹ einer vorgefertigten Sichtweise - meist eines Dienstherren. Durch eine Ausbildung erhält man Informationen über Formale und vorgefertigte Sichtweisen, die sich nicht verschieben sollen, oder hinterfragt werden dürfen.
Ausbildung ist eine gebundene Interpretation an eine spezifische Deutung von Wirklichkeit. Diese Deutung ist gebunden an den Nutzen, den derjenige - der eine Ausbildung durchführt vom Auszubildenden erwartet. Der ausbildende möchte meist spezifisch verhindern, dass ein Auszubildender Aspekte und Deutungen die einen erwünschten Nutzen der ausbildungselemente anders interpretiert werden. Das Interesse eines Ausbilders ist deshalb eine Ausbildung, und nicht Bildung. Es ist erwünscht dass Ausbildung eine Funktion erfüllt, die (oft Wirtschsfzlich, Industriell oder Unternehmerisch) eingesetzt werden kann oder gar werden soll.
Bildung ist in diesem Sinne funktionslos; jemand der sich bildet verbindet mit einem entsprechenden Bildungsinhalt keine explizite Funktion die eingesetzt werden muss, oder gar soll. Bildung steht für dich selbst, und bildet Di Grundlage unserer Kultur.
Bildung (von althochdeutsch bildunga ‚Schöpfung, Bildnis, Gestalt‘) ist ein vielschichtiger, unterschiedlich definierter Begriff, den man im Kern als Maß für die Übereinstimmung des persönlichen Wissens und Weltbildes eines Menschen mit der Wirklichkeit verstehen kann. Je höher die Bildung ist, desto größer wird die Fähigkeit, Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln und wahre Erkenntnisse gewinnen. Der Ausdruck wird sowohl für den Bildungsvorgang („sich bilden“, „gebildet werden“) wie auch für den Bildungszustand („gebildet sein“) einer Person verwendet. Bildung : WP
Bildung ist ein erlernen (selbst entdecken) einer Affizierung durch Gründe und Argumente. Der Vorgang der Bildung hat in einem weiteren Sinne im Rahmen eines hinterfragen vin Wissen beispielsweise - etwas mit Erkenntnistheorie zu tun.
Die Erkenntnistheorie (auch Epistemologie oder Gnoseologie) ist ein Hauptgebiet der Philosophie, das die Fragen nach den Voraussetzungen für Erkenntnis, dem Zustandekommen von Wissen und anderer Formen von Überzeugungen umfasst. Dabei wird auch untersucht, was Gewissheit und Rechtfertigung ausmacht und welche Art von Zweifel an welcher Art von Überzeugungen objektiv bestehen kann. Erkenntnistheorie : WP
Bildung kann nur jemand durch sich selbst erhalten. Man bildet sich. Bildung kann nicht durch andere vermittelt werden. Andere können Umgebungen schaffen und Mittel zur Verfügung stellen, durch die Bildung entstehen kann, und die der Bildung förderlich sind. Den eigentlichen Weg von Bildung, den muss jedoch jeder selbst gehen. Andere können diesen Weg nur begleiten, beschritten werden muss er durch den sich bildenden selbst.
Im weiteren Sinn bezeichnet Bildung die Entwicklung eines Menschen hinsichtlich seiner Persönlichkeit – zu einem „Menschsein“, das weitgehend den geistigen, sozialen und kulturellen Merkmalen entspricht, die jeweils in der Gesellschaft als Ideal des voll entwickelten Menschen gelten können. Ein Beispiel hierfür ist das Streben nach dem humboldtschen Bildungsideal. Ein Merkmal von Bildung, das nahezu allen modernen Bildungstheorien entnehmbar ist, lässt sich umschreiben als das reflektierte Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt. Bildung : WP
Max Scheler: „… alle Ausbildung »zu etwas« ist für die aller äußersten »Zwecke« ermangelnde Bildung da – für den wohlgeformten Menschen selbst.[30]“