Dies hier ist ein zweiter Teil zu dem Text [Missverständnis und Missinterpretation]; Hier geht es vorwiegend um Verwalterisches und Bürokratisches Missverstehen.
Es bestehen manchmal Umstände, in denen Missverständnisse im Verwalterischen Bereich in Bürokratisch organisierten Gesellschaften als Methode der Komplexitätsreduzierung benutzt werden.
Manchmal geschieht dies offen und den Akteuren selbst bewusst, gegebenenfalls auch »als Methode etwas besser verstehen zu können« - und manchmal werden solche Methoden des missverstehens auch dazu benutzt etwas unliebsames oder unklares noch weiter zu verdecken… Auch unter der Prämisse "Sich selbst nicht weiter mit etwas verwalterisch befassen zu müssen" - oder aufgrund einer geistigen Unfähigkeit sich mit etwas verwalterisch befassen zu können.
Ein Missverständnis kann vielschichtig sein. Grundlegend bestehen zwei Differente Aspekte eines Missverstehens.
Sicherlich kann man beide Aspekte in weitere Teilaspekte zergliedern - betrachtet man «Situationen eines Verwalterischen Missverstehens», dann sind es vorwiegend diese beiden Grundlegenden Muster, die einem Missverstehen basal zugrunde liegen.
Das eine Muster (1) ist ein »Verstehendes« - das einen Verwaltungsumstand vertieft und zu einem besseren Verständnis führt, oder führen kann. Die Grundhaltung dahinter ist eine Wohlwollende, Verständnis schaffende.
Das andere Muster (2) ist ein »Abweisendes« - das einen Verwaltungsumstand von sich weist, und oft durch "geistige Überforderung irgendwelcher Art" sich ergibt. Verwalter mit diesem Muster als Basis wollen sich mit einem Verwaltungsumstand eigentlich gar nicht befassen, und suchen (damit) Gründe etwas von sich zu weisen.
Das eine Muster (1) ist ein nach innen gerichtetes, das Verständnis schafft, und Vertrauen aufbaut. Das andere Muster (2) ist ein nach außen gerichtetes - das zumindest einen vorliegenden Aspekt gar nicht erst betrachten, und schon gar nicht Verwalten möchte.
Ein Missverständnis ist ein Umstand, der ein Verstehen schafft, das einer Wirklichen (und damit tatsächlich vorhandenen) Sache, oder eines Aspektes in Wirklichkeit «nicht entspricht».
Ein Missverstehen baut auf fehlerhafte Schlussfolgerungen und eventuell auch Falsche Prämissen auf. Sind Grundlegende Schlussfolgerungen einer Annahmen Fehlerhaft, dann wird jeder Fehler - der entsteht an eine nächste Stufe weiter gegeben, addiert und multipliziert sich damit.
Ein Verwalterisches Missverstehen kann Fatale Folgen haben, durch Verwalterisches Missversstehen können Personen zu Schaden kommen, oder gar daran versterben.
Verwalterische Missverständnisse können sehr vielschichtig sein. Es bestehen unterschiedliche formale, inhaltliche und geistige Umstände und Aspekte - die Verwalterische Missverständnisse auslösen, begünstigen, vertiefen, oder auch auflösen können.
Manche dieser Missverständnisse lösen sich mit der Zeit auf, oder sind ohnehin nur aufgrund eines Umstandes entstanden, der sich einfach unpraktisch ergeben hatte. Einige dieser Missverständnisse werden durch die Betrachtung durch andere Sachbearbeiter und Verwdalter aufgelöst und dann auch behoben. Unter Umständen kann es vorkommen, dass sich Verwalterische Missverständnisse festfressen und zu einem dauerumstand werden, der dann »Alles was weiter entsteht« zu einem großen Existenziellen Missverständnis werden lässt.
Ab und zu ergibt es sich auch, dass Verwalter mit einem Umstand so befangen sind und werden, dass sie eigene Aversionen mit diesem Umstand entwickeln - die auf persönlicher Ebene nicht mehr auflösbar sind und sein werden.
In manchen Bürokratischen Systemen hat sich ein "Bewusstes (dauerhaftes) Missverstehen" verschiedener Deutungen ergeben. Diese Methode wird eingesetzt, um Verwalterische Probleme auf "für einen selbst" einfache Art zu lösen und zu behandeln. Versteht man etwas stetig und dauerhaft anders, als es von jemand gemeint ist, dann etabliert man nach und nach die eigene Version von Deutung auf Formaler Ebene.
Um dauerhaft etwas anders zu verstehen werden unter anderen folgende Techniken eingesetzt:
Unsichtbar machen: geschieht, indem Personengruppen vergessen werden, nicht wahrgenommen werden, nicht zu Wort kommen und/oder ihre Meinungen in der Debatte ignoriert werden.
Lächerlich machen: liegt vor, wenn der Einsatz von bestimmten Personengruppen verhöhnt wird oder mit dem Verhalten von Tieren verglichen wird.
Zurückhalten von Information: (vgl. auch Herrschaftswissen) liegt vor, wenn Informationsbesitzende, aus Selbstverständnis oder aus einem selbstbestimmten Machtverhältnis heraus, sich nur an bestimmte andere Personengruppen wenden und bestimmten Personengruppen wichtige Informationen vorenthalten (zum Beispiel um sie aus Entscheidungsprozessen herauszuhalten). Dies kann am Arbeitsplatz, im sozialen Leben und/oder im politischen Leben sein.
Schuld unterstellen, egal was man tut (double-bind): Diese Technik wird gegenüber jenen benutzt, gegen die man ein Vorurteil hat.
Auftragen von Schuld und Scham: durch Lächerlichmachung, Peinlichmachen, Bloßstellung (siehe auch Blamage) und Kränkung der Ehre.
vgl. WP Fünf Herrschaftstechniken
Bürokratie („Herrschaft der Verwaltung“) ist die Wahrnehmung von Verwaltungstätigkeiten im Rahmen festgelegter Kompetenzen innerhalb einer festen Hierarchie. Eine Übersteigerung der Bürokratie wird als Bürokratismus bezeichnet: eine bürokratisch überzogene Handlungsorientierung, die die Vorschrift über den Menschen stellt und ihn weitgehend als Objekt behandelt. Umgangssprachlich werden Bürokratie und Bürokratismus oft synonym verwendet. Eine weitere Erscheinung ist der Hang zum Bürokratiewachstum, auch als „Bürokratisierung“ bekannt. WP Bürokratie
In manchen Demokratien, vor allem auch in Deutschland hat sich mit der Zeit eine Herrschaft der Verwaltung ergeben. In der überzogenen Form werden dort "Vorschriften über den Menschen gestellt, und Menschen weitgehend als Objekt behandelt".