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Das Andere Ich

In unserer Lebensweltlichen Interpretation nehmen wir uns selbst als "Ein Ich" wahr. Sind wir Aufmerksam (Achtsam) genug, dann erkennen wir, dass andere sich ebenfalls als "ein-ich" wahrnehmen. Für uns ist diese 'Wahrnehmung des anderen', "ein anderes ich" als das, was wir "als ein-ich" für uns selbst (bei uns selbst) erachten.

Für unsere Wahrnehmung sind wir selbst "ein ich", und andere sind "andere ichs", die nicht als etwas ''zu uns selbst gehörendes wahrgenommen werden. Eventuell auch gar nicht erst als 'ich' wahrgenommen werden, sondern als 'der andere' oder 'das andere', oder vielleicht noch nicht einmal dies. Vielleicht werden andere ichs auch gar nicht erst wahrgenommen. Sind vielleicht sogar 'nicht existent' für manche Personen, die sich selbst als 'ich bezeichnen'.

Grundlegende Fragen der Differenzierung:

  • Existenz "anderer Welt- und Lebensinterpretationen" einräumen
  • Fähigkeit LebensWirklichkeiten anderer wahrzunehmen
  • Eigene differente Deutungsmuster (bei sich selbst) wahrnehmen und erkennen
  • Wechselwirkungen verschiedener Deutungsmuster interpretieren
  • Möglichkeiten verschiedener Affizierung durch unterschiedliche Gründe die sich durch andere Lebenswirklichkeiten ergeben
  • Semantische Differenzierung; Semiose als Grundlage über Zeichen und deren Deutung bei anderen Menschen

Die Lebenswelt eines anderen ichs erkennt man - 'wenn man selbst bereits seine eigene Lebenswelt different betrachten kann'. Wenn jemand für sich selbst erkennt, dass 'was er selbst erachtet und betrachtet' Teil einer 'Interpretationskultur' ist, die man selbst in sich trägt, die man selbst aktiv pflegt und durchführt, dann ergibt sich daraus die 'Möglichkeit einer Betrachtung auf einer Metaebene', die differente Betrachtung 'im allgemeinen' überhaupt erst Möglich macht.

Sie Lebenswelt eines anderen ich's ist anders als die Lebenswelt des eigenen ich.

Zustände eines anderen Ich

Um überhaupt Aspekte eines anderen Ich's wahrnehmen zu können benötigt es Aufmerksamkeit und Achtsamkeit - die sich auf 'andere Menschen' bezieht, um deren Lebenswirklichkeit wahrnehmen und einschätzen zu können. Es ist dazu nötig 'andere Menschen zu kennen', und eine Lebenswirklichkeit überhaupt einmal rudimentär erfassen zu können. Für manche Menschen ist dies schwierig so etwas zu tun, und Lebenswirklichkeiten anderer nachzuvollziehen. Für manche Menschen ist es durchaus auch schwierig eine eigene Lebenswirklichkeit nachzuvollziehen und erfassen zu können.

Lebenswirklichkeit ist nicht linear erfassbar, und sie ist auch nicht für jeden Menschen gleich zu interpretieren. Es gibt teilweise fundamentale Unterschiede bei Menschen und deren Möglichkeit Aspekte zu erfassen, irgendetwas zu deuten oder Wirklichkeiten anhand von Wirkung zu differenzieren. […] Lebenswirklicheit kann sehr verschieden sein, und deshalb ist es auch evtl. schwierig Lebenswirklichkeiten anderer, die vermeintlich 'sehr unterschiedich sind' überhaupt zu erfassen und einzuordnen in ein Wahrnehmungs und Deutungssystem.

Es gibt keine Normativen Deutungssysteme (Das was man als Schublade bezeichnet, in die jemand vermeintlich zu passen habe).

Deutungen hängen ab von Kriterien, die sich aus einer Lebenswirklichkeit ergibt.

Dies ist fundamental und Absolut so. Und es sagt damit aus, dass die Deutung von Lebenswirklichkeit relativ zu den Lebensumständen und der entsprechenden Lebenswirklichkeit ist.

ich

Ein Ich wird zu einem solchen, indem es sich als solches differenziert. Das ich ist Teil einer Persona. Es ist abgegrenzt von anderen ich's, dadurch - dass es eine eigene Wirklichkeit pflegt, die für dieses ich gilt, jedoch nicht notwendigerweise auch genau auf gleiche Art für andere ich's gelten muss; und dies gewöhnlich auch nicht tut.

Interaktion mit anderem Ich

Treten zwei Personen in eine Interaktion, dann sind es "Zwei Persönlichkeiten, die als ICH in diese Interaktion treten".

Bei Interaktion zwischen unterschiedlichen Personen - und somit verschiedenen Ich's ist ein entscheidendes Kriterium für diese Interaktion die Schnittstelle - die jeweils bei diesen Ich's ausgearbeitet und vorhanden ist; Oder eben nicht vorhanden ist, eventuell auch in einem unbenutzbaren Zustand sein könnte.

Fehleinschätzungen von Urteil

Es kommt vor, dass Einschätzungen über eine andere Person, und ein anderes Ich Fehler enthalten. Jemand geht eventuell davon aus, dass sich Aspekte auf eine bestimmte Art verhalten ~ tatsächlich ist dies jedoch nicht so, und diese Aspekte sind gänzlich anders, oder auch eventuell nur leicht anders. Vielleicht sind diese fehlerhaften oder verzerrten Einschätzungen lange Zeit gar kein Thema oder Problem, und irgendwann wird einem anderen Ich klar, dass sich Aspekte anders verhalten als man bisher davon ausgegangen ist. Vielleicht werden diese Aspekte qber auch nie klar, und der Irrtum der durch diese Fehleinschätzung entsteht bleib vielleicht auch unentdeckt. Vielleicht weiss man nicht, an was diese "leichten Diskrepanzen" liegen, die man stetig wahrnimmt, oder woher diese latent wahrnehmbaren ungereimtheiten stammen. Oder wie auch immer.

Fehleinschätzungen können fundamental sein, oder unbedeutend ~ und alles dazwischen.

Eine fehlerhafte Einschätzung von etwas führt jedoch immer (irgendwann) zu Aspekten, die Wirkung haben, wirkung erzeugen, und als solche Wirkung dann "im Raum stehen".

Fehlerhafte Einschätzungen können nicht immer beseitigt werden. Manchmal sind diese Einschätzungen Systemisch bedingt, und eventuell auch schwierig zu identifizieren, oder gar schwierig wahrzunehmen.

Fehleinschätzungen sind 'Falsche Urteile'; und diese können Fatale Wirkungen haben.

Dies ist eben vor allem so, wenn es Personen (Menschen) betrifft auf die sich ein Urteil bezieht. Aus einem einmal erstelltem Urteil kommen Menschen meist nicht mehr heraus. Alles wird von anderen, die dieses Urteil mitbekommen dann in Zukunft so gesehen. Die Bilder, die daraufhin assoziiert werden verschwinden nicht wieder.

»Vertrauen dauert oft lange bis es einen Wirkraum bekommt und entsteht, es dauert oft nur kurz bis es komplett zerstört wird.« Falsche Urteile können ein Vertrauen manchmal sofort zerstören und unwirksam werden lassen.

Ursachen einer Fehleinschätzung

Menschen gehen bei Deutungen und Interpretationen von Welt üblicherweise von sich selbst aus. Für ein einzelnes Bewusstsein (ein Ich) ist Welt so wie sie für dieses Bewusstsein erscheint. Welt muss für dieses Ich so sein, wie sie erscheint - weil sie ja nicht anders sein kann als sie eben erscheint. Für ein anderes Ich erscheint die selbe Welt eventuell auf eine andere Art. Es gibt eventuell Ähnlichkeiten und auch sich ergänzende Erscheinungen. Genau gleich sind Deutungen von Welt bei unterschiedlichen Personen jedoch nie. Es gibt immer irgendwelche Unterschiede, und seien sie auch nur gering. Menschen leben auf dem Planeten Erde in vielschichtigen „verschiedenartigen Umständen“, die Je nach Situation zu sehr verschiedenen Zuständen führen können. Diese Zustände ergeben sich dann ebenfalls auf vielschichtigen Ebenen - die wiederum andere Umstände und daraus folgende Zustände bewirken.

Lebenswirklichkeit ist nicht für jeden Menschen die selbe.

Einschätzungen über andere ich’s werden immer von einem jemand gemacht, der ebenfalls ein Ich pflegt und in einer ihm eigenen Lebenswirklichkeit steckt.

Ich Interaktion

Für uns Menschen bedeutet Leben in einer Welt zu einem sehr großen Teil immer eine Interaktion mit "anderen Ich's". Wir interagieren mit anderen Menschen, nicht mit Dingen, oder Strukturen. Wir können nur mit anderen Menschen interagieren, das ist wie die Aspekte liegen und sich darstellen. Interaktionspartner sind Menschen, und dies wird sich auch nicht ändern indem man "künstlich Intelligente Bots" benutzt, die einen Teil von Interaktion durchführen oder den Menschen abnehmen. Tatsächliche und Wirkliche Interaktion findet immer "von Ich zu Ich" statt. Dies war immer so, und es wird sich daran in Zukunft auch nie etwas ändern, denn unser Leben als Mensch besteht aus Interaktion, und die kann in Echt und Wirklich (bezogen auf den Planeten Erde) nur zwischen Menschen stattfinden.

Interaktionsräume

Eine Interaktion zwischen Ich's kann vielfältig und vielschichtig sein. Welche Interaktionsräume zwischen Ich's entstehen ist von vielfältigen und vielschichtigen Aspekten und Umständen abhängig. So ganz wird sich dies nicht wirklich beschreiben lassen, weil es eben so viele Möglichkeiten gibt dabei. Alles zu beschreiben ist jedoch auch nicht nötig, solange wir als Menschen "unter Ich's authentisch und Echt interagieren" ist eine Beschreibung aller Interaktionsaspekte kaum nutzvoll. Es ist gerade die Vielfalt der Interaktion, die unser Leben als Mensch ausmacht. Es ist die Vielfalt der Möglichkeiten, die uns geistige Freiheit ermöglicht. Kategorisierungen vorzunehmen und dabei eventuell "Erlaubte und Unerlaubte" Kategorien zu definieren, oder gar bestimmte Ebenen von Interaktionen zu kriminalisieren und daher auch nur den Versuch zu machen diese als "unerwünscht" oder ähnliches zu deklarieren würde so viel Schaden anrichten, dass damit alle Interaktionsräume in Gefahr wären sich zu reduzieren.

Menschen brauchen "offenen Raum" für Interaktion, und dieser Muss notwendigerweise auf erreichbare Art Verfügbar sein, damit wir uns geistig überhaupt entfalten können.

Teilnahme und Teilhabe

Teilnahme ist "innere [geistige] Beteiligung, Anteilnahme und Interesse".

Eine Teilnahme setzt Interesse am "anderen ich" voraus, das echt und aufrichtig in Raum der Interaktion gestellt wird.

Echte Teilnahme beachtet Aspekte eines anderen ich, als ob es eigene Aspekte - Aspekte des eigenen ich - wären.

Echtheit

Die Echtheit ist der Grad der Übereinstimmung zwischen einer Tatsache und deren Darstellung. Die Darstellung ist umso echter, je genauer sie die Tatsache widerspiegelt. WP

Echtheit wird auch als Authentizität bezeichnet. Ein Mensch, eine Person, die echt ist spielt keine unauthentischen Persönlichkeitsmerkmale vor, handelt und spricht so wie sie ist und denkt. Ein Authentischer jemand 'meint was er sagt', und 'sagt auch (meist), was er meint'.

"Echte Menschen" gelten als Integer und offen. Das gegenteil von Echtheit ist 'Falschheit'. Jemand der nicht offen und Echt ist könnte beispielsweise Aspekte vortäuschen, die er selbst gar nicht hat. Eine solche Person wird oft als "Player" bezeichnet, oder 'nicht Integer'. Solche Personen benutzen eventuell Fehlerhafte Informationen, von denen sie wissen, dass sie Falsch sind - und versuchen sie als Wahr und Echt anzubieten.

Als Fälschung oder Falsifikat bezeichnet man in Täuschungsabsicht hergestellte oder bearbeitete Objekte und Informationen. WP

Mit wem

Indem wir mit anderen gemeinsam wirken, und damit ein Tun entwickeln schaffen wir "ein WIR", das diesen gemeinsamen Raum bestimmt.

In unseren Lebenswirklichkeiten als Mensch existieren meist "mehrere Wir", manche dieser Wir umfassen größere Gruppen, andere dieser Wir bestehen nur aus zwei Personen. Mit manchen dieser Gruppen entwickelt "unser Ich" eine tiefere Bindung, mit anderen eine weniger tiefe, und mit manchen kaum eine, oder gar keine Bindung. Warum manche (Wir)Gruppen tiefere Bindungen schaffen und andere weniger tiefe hat vielschichtige Ursachen und Gründe. Menschen sind zunächst verschieden, und nicht gleich. Manche Menschen pflegen ähnliche Sichtweisen und Lebenswirklichkeiten, und andere weniger ähnliche, oder gar gänzlich andere. Keine dieser Lebenswirklichkeiten sind deshalb besser oder schlechter, sie sind einfach nur anders. Mit manchen dieser Lebenswirklichkeiten kommt unser Ich besser zurecht als mit jenen, mit denen eventuell weniger Aspekte gemeinsam sind.

Mit wem unser Ich besser zurecht kommt finde wir heraus, indem wir Interagieren - und kommunizieren. Manchmal entsteht spontane Resonanz, und manchmal auch spontane Disonanz.

Revision: 15
(created) 18.01.2020 | (edit) 03.03.2020
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