Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben. Wie die Philosophin Anne-Barb Hertkorn ausgeführt hat, ist Kritik damit „eine Grundfunktion der denkenden Vernunft und wird, sofern sie auf das eigene Denken angewandt wird, ein Wesensmerkmal der auf Gültigkeit Anspruch erhebenden Urteilsbildung.“ Sie gilt im Sinne einer Kunst der Beurteilung als eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten. Neben der Bedeutung der prüfenden Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden Worten bezeichnet die Kritik – insbesondere in der Verbform kritisieren ebenso wie monieren[3] und die Monierung[4] – auch eine Beanstandung oder Bemängelung. In früheren sozialistischen Staaten laut Duden auch „Fehler und Versäumnisse beanstandende [öffentliche] kritische Stellungnahme als Mittel zur politischen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung“. WP
Kritik im Alltag und auf Ebene der Sozialen Umgebung ist (im sozialen Rahmen): Eine Beurteilung von irgendetwas, oder irgendjemanden. Der Vorgang einer Kritisierung findet durch jemanden statt, der einen Akt der kritisierung einleitet und initiiert. Der kritisierende richtet eine Kritik an jenes (jemand oder etwas), was kritisiert wird.
Kritik kann sehr unterschiedlich und vielschichtig sein. Sie kann beispielsweise unterschwellig erfolgen, stetig sein, oder pointiert - auf den Punkt gebracht. Sie kann angebracht sein, völlig überzogen, oder auch peinlich. Kritik kann unangenehmn sein, oder auch angemessen.
Kritik richtet sich nach erachteten Maßstäben, Sichtweisen und Interpretationen. Je nachdem welche Maßstäbe jemand als Basis für seine Kritik benutzt fällt diese Kritik so - oder anders aus. Absolute und Totale Maßstäbe gibt es nicht, jeder Maßstab anhand dessen eine Kritik konstruiert wird ist eine Subjektive Sichtweise, die sich auf Maßstäbe und Ethik des kritisierenden Individuums stützt.
Objektive Kritik orientiert sich an einem (wie auch immer) definierten 'Neutralen Standpunkt', der gedanklich unabhängig einer spezifischen Position verankert sei, um Aspekte einer Kritik weder von einer, noch einer vermeintlich anderen Position zu sehen.
Objektivität (von lateinisch obiectum, dem Partizip Perfekt Passiv von obicere: das Entgegengeworfene, der Vorwurf oder der Gegenwurf) bezeichnet die Unabhängigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache, eines Ereignisses oder eines Sachverhalts vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt. Die Möglichkeit eines neutralen Standpunktes, der absolute Objektivität ermöglicht, wird verneint. Objektivität ist ein Ideal der Philosophie und der Wissenschaften. Da man davon ausgeht, dass jede Sichtweise subjektiv ist, werden wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse an bestimmten, anerkannten Methoden und Standards des Forschens gemessen. WP
Tatsächliche 'Absolute' Objektivität gibt es nicht, da wir als kritisierendes Subjekt an die Deutungsfähigkeit und Deutungshoheit unserer eigenen Deutung glauben (müssen), um diese glaubhaft und Authentisch vertreten zu können.
Objektivierte Kritik bleibt bei der Sache und den Gründen des Objektes der Kritik. Es werden Gründe abstrahiert und differenziert, die als Basis von Kritik dienlich sind und sein können. Um diese Gründe zu abstrahieren bedient sich der kritisierende der Analytischen Methode.
Wer kritisch denkt, der hinterfragt übliche Denkweisen und Denkpfade. Es gibt keine 'für alle Menschen gleiche' Art zu denken und Welt zu interpretieren. Jeder Mensch interpretiert und deutet 'die Welt' auf eine unterschiedliche Art.
'Kritisches denken' geht davon aus, dass es diese mehreren Möglichkeiten der Interpretation gibt, und es hinterfragt ein denken und interpretieren im allgemeinen Sinn.
Die destruktive Variante von Kritik erhebt sich über den - oder das zu kritisierende. Diese Form von Kritik ist nicht differenzierend und sieht einzelne Aspekte der Kritik als überhöht, während andere teilweise oder gänzlich ignoriert werden. Destruktive Kritik nimmt sich 'einen, oder wenige Aspekte von etwas oder jemanden, und konstruiert daraus etwas ganzes, das dann erniedrigt wird'. Destruktive Kritik möchte jemand anderen erniedrigen, um sich selbst damit zu erhöhen.
Konstruktive Kritik schafft ein Konstrukt, durch das dasjenige, oder derjenige der Kritisiert wird 'erhoben wird', indem er ein Bild erhält durch das er sich selbst von außen sehen und betrachten kann. Die Erkenntnisse dieser Betrachtung wirken dann direkt, und unmittelbar.
DeStruktive Kritik zerstört potenziell die Fähigkeit sich einzubringen und selbstwirksam zu sein, während konstruktive Kritik die Fähigkeit der Wirksamkeit durch das selbst erhöht.
Destruktive Kritik ist oftmals 'Beleidigend und Respektlos', und führt dadurch meist nicht zum (eventuell)1 erwünschten Ergebnis einer Veränderung der Umstände oder Zustände.
Eventuell deshalb, weil es ja auch sein kann, dass jemand Bewusst durch Kritik Provoziert und gerade das Ergebnis einer Eskalation die Vorstellung ist, die jemand bei äußern destruktiver Kritik im Sinn hat. ↩