Disruptive Entwicklungen in einer Gesellschaft führen zu unterschiedlichen Auswirkungen.
Eine der Wirkungen, zu der gesellschaftliche Disruption führt ist Ausgrenzung.
Ausgrenzung von etwas, oder jemandem wird dann durchgeführt, wenn sich Aspekte auf keinerlei Ebene(n) mehr in ein eigenes Weltbild integrieren lassen.
Tauchen Aspekte auf, die so verschieden sind von eigenen Standpunkten, zu dem Vorgehen, wie man selbst agiert und reagiert - dann gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
1) Man setzt sich mit den Sichtweisen auseinander; versucht sich ein Bild zu machen. Versucht zu verstehen und nachzuvollziehen, und lernt dabei eine andere und vielleicht bisher unbekannte Sichtweise kennen. Wenn das keine Option ist, toleriert man (zunächst) wenn jemand auf bestimmte Art denkt weil man weiß es muss gute Gründe dafür geben.
Die andere Option.
2) Man lehnt eine Sichtweise von vornherein ab, weil andere Sichtweisen nicht zu einem passen. Weil man sich nicht mit anderen Sichtweisen befassen kann und möchte. Alles was anderes denken als das eigene ist, muss dann eventuell wohl (per-se und kategorisch) fehlerhaft sein; sonst würde man ja selbst schon von vornherein so denken, oder gedacht haben.
Die Option (2) wird in Folge ›denjenigen, der diese andere (einem selbst fremde) Sichtweise vertritt ausgrenzen aus der Welt desjenigen der etwas ausgrenzt. Als Folge würden andere, die mit demjenigen, der ausgrenzt sozial verbunden sind sehr wahrscheinlich dazu tendieren ›dieselbe Ausgrenzung vorzunehmen‹; diese Ausgrenzung von demjenigen der ausgrenzt zu übernehmen.
Menschen, die sozial miteinander eine engere Verbundenheit pflegen tendieren aufgrund verschiedenster Aspekte ihre Sichtweisen anzugleichen, und zumindest ›rudimentäre Vorgehensweisen und Interpretationen‹ des sozial verbundenen (unhinterfragt) zu übernehmen.
Es entsteht durch eine bestehende soziale Verbundenheit eine implizite Ausgrenzungsvereinbarung gegenüber jemand anderem. Dies geschieht ohne dass derjenige - der ausgegrenzt wird das auch nur ahnt - was ein Möglicher Grund für (s)eine Ausgrenzung sein könnte.
Menschen, die über längere Zeit nachhaltig aus sozialen Systemen und gesellschaftlichen Umständen ausgegrenzt werden sind oft für diese Gesellschaft und auch für weitere Ebenen in dieser Gesellschaft verloren. Ausgegrenzte Menschen finden (sehr oft) in keine sozialen Strukturen einer Gesellschaft hinein, in denen konstruktives Miteinander gepflegt werden kann. In einem solchen Kontext werden ausgegrenzte Menschen zu unerwünschten Personen, weil ihnen diese Ausgrenzung anhaftet. Mit allen Folgen, die daraus entstehen. […]
Abgrenzung von etwas, oder auch von jemand ist zunächst ein ganz normaler Vorgang, durch den Präferenzen festgelegt werden, und Fokussierung auf bestimmte soziale Kontexte oder auch auf Interessensgebiete stattfindet.
Abgrenzung kann ein Werkzeug zur Selektion sein, und als solches auf ›sanfte Art betrieben‹ werden. Es kann jedoch auch ein Werkzeug zur ›Vernichtung der Grundlagen von Gesellschaft und Staat‹ werden. Das geschieht dann, wenn Abgrenzung zur Ausgrenzung und zu einer politischen Methode wird. Ausgrenzungen, die Massenhaft und eventuell auch sogar systematisch betrieben werden sind (unter Umständen) auch (von einem selbst unbemerkt betriebene) faschistische Methoden.
Jeder Faschismus hat als zentrales Element ›eine gewaltsam betriebene Ausgrenzung‹, jede gewaltsam (und auf bestimmte Art) betriebene Ausgrenzung kann {wenn geeignete Aspekte zusammen kommen} faschistisch sein.
Wenn Ausgrenzung zu einer (politisch) üblich werdenden Methode und daher ›zum System‹ wird (oder schon geworden ist), dann verliert Gesellschaft ihre (soziale) Basis auf der sie existiert, und existieren kann.
Abgrenzung ist ein mächtiges Instrument, man kann damit sich selbst schützen (abgrenzen). Wenn Abgrenzung zur politisch betriebenen Ausgrenzung wird, kann man damit auch Gesellschaft (und Kultur) vernichten.
Abgrenzung ist eine für unser Leben notwendige Methode, um uns nicht in alle möglicherweise auftauchenden Implikationen hinein ziehen zu lassen, und unseren Fokus zu erhalten.
Wenn aus einer Abgrenzung eine Ausgrenzung wird, beginnt es zu einem System zu werden, mit dem sich jemand (oder auch eine Institution) etwas fern und auf Abstand hält, was nicht legitim ist fern zu halten, sondern stattdessen eher näher betrachtet werden müsste und sollte.
Kategorisch werdende Ausgrenzungen sind als ›absolut betriebene Methode‹ unbrauchbar, weil sie auch ebenso kategorisch Aspekte fern und auf Abstand halten, die nicht abgegrenzt werden sollten und eventuell auch gar nicht ausgegrenzt werden dürften.1
Gesellschaft und Kultur leben von Interaktion und einem miteinander. Kategorisch betriebene Abgrenzung, die zur Ausgrenzung geworden ist - verhindert (behindert) Interaktion und ein konstruktives Miteinander.
Abgrenzung bezieht sich auf Vorgänge, Umstände, Prozesse und Aspekte. Ausgrenzung bezieht sich auf Menschen.
Der Bezug auf Menschen macht dabei den Unterschied. Ausgrenzung bezieht sich auf Menschen, bzw. die Person als Persönlichkeit. Es wird nicht differenziert im Sinne einer "Unterscheidung des einen vom anderen". Es werden Menschen als solches ausgegrenzt, und damit ausgeschlossen aus etwas.
Ausgrenzung ist etwas persönliches, während Abgrenzung etwas geistiges ist. Ausgrenzung bezieht sich auf eine Person - Abgrenzung auf nicht persönliches.
Die Gründe dafür, warum Personen ausgegrenzt werden können vielfältig sein. Oft hat es mit unzureichenden Vorstellungen über andere Lebenswelten zu tun. Der andere - den man ausgrenzt passt nicht in diese Vorstellungswelt, und soll (oder muss) deshalb aus der eigenen Wahrnehmung verschwinden.
Die Vorstellung davon dass derjenige nicht mehr wahrgenommen werden soll und verschwinden muss wird zum Störfaktor - es ist für die ausgrenzenden Personen nicht mehr auszuhalten; aus irgendwelchen Gründen kann eine Person nicht Teil einer Gruppe sein, weil Aspekte als unpassend empfunden werden. Das psychologische Problem bei ausgrenzungen liegt dabei nahezu nie bei der ausgegrenzten Person selbst, sondern an denjenigen die ausgrenzen.
Oft ist es bei näherem betrachten so, dass der ausgegrenzte irgendein unausgearbeitetes psychologisches Muster der eigenen Unzulänglichkeit - mit dem derjenige - oder diejenigen die ausgrenzen zu tun haben spiegelt - und damit ohne dass dies offensichtlich ist in einem sozialen (oder strukturellen) Raum steht.
Die ausgrenzenden sehen (aufgrund ihrer Schwäche dies selbst nicht verarbeiten zu können) nur die Möglichkeit diese Zeichen und Wahrnehmungen mit denen sie selbst (vermeintlich) nicht zurecht kommen aus ihrer Wahrnehmung auszuschließen. Die einzige Möglichkeit - die man kennt (vielleicht, und oft auch aufgrund fehlender Bildung) ist es die Person, die für diese entsprechenden Aspekte steht auf Abstand zu bringen. Für manche, die in diese Not geraten auszugrenzung als Option zu sehen, ist es die einzige Option die Sie kennen etwas für Sie personifiziertes auf Abstsnd zu bringen. Sie sehen sich selbst in der Not, und empfinden sich im Recht Ausgrenzung als probates Mittel anzuwenden.
Die sozialen Folgen von ausgrenzenden können Fatal sein.
Ausgrenzung verursacht einen immens vielschichtigen Schaden auf gesellschaftlicher, sozialer, politischer, psychologischer, gesundheitlicher, bürokratischer, und vielen weiteren Ebenen.
Ausgrenzung ist außerdem der hauptsächliche Faktor für Suizide nahezu jeglicher Art, und auch der Faktor für soziales Klima.
Auf manchen Ebenen hat sich methodisch betriebene Ausgrenzung scheinbar (in manchen Gruppen) zu einem Politikum entwickelt.
Ausgrenzung wurde für manche Personen (oder Institutionen) zu einer ›legitimen politischen Methode‹. Ausgrenzungen als legitime politische Methode zu sehen und zu pflegen ist keine gesellschaftlich & kulturell brauchbare Sichtweise. Pflegt man dauerhaft und stetig eine solche Sichtweise, dann verschwindet zunächst Gesellschaft und dann als Folge davon Kultur aus dem Bereich der Bewussten Wahrnehmung von Menschen.
Man kann sich selbst politisch von vielem ausgrenzen und abgrenzen, sich als politisch (Ökonomisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich) wirkenden von dem eigentlichen Raum einer Gesellschaft und Kultur auszugrenzen wäre jedoch töricht. Andere aus diesem Raum auszugrenzen weil es ökonomisch, wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich oder sozial Vorteile bringt ist assozial und inhuman. Auch wenn in manchen Gruppen dies so gepflegt wird, bringt uns ein solches Verhalten weder auf persönlicher, noch auf gesellschaftlicher oder anderen Ebenen weiter.
Menschen denken eventuell ›dass wenn sie sich vorwiegend um sich selbst kümmern, dass es dann jemand gibt der sich um sie kümmert‹ (sie selbst kümmern sich). Ein selbst um sich kümmern ist jedoch in dieser Form nicht möglich, weil diese Art von kümmern ein sozialer Akt ist. Mit sich selbst kann man nicht sozial sein. Auf sich selbst bezogener sozialer Akt ist egoistisch, und läuft deshalb als sozialer Aspekt ins leere.
Ausgrenzung soll andere Aspekte und auch Menschen fern halten. Ob diese Ausgrenzung ein einzelner betreibt, der nur einen eingeschränkten Wirkradius hat, ob dies eine Gruppe oder gar eine Institution betreibt ist ein enormer Unterschied. Es ist auch ein Unterschied, welchen Wirkradius einer Ausgrenzung jemand hat, der diese Ausgrenzung auf persönlicher Ebene betreibt. Je nachdem ist eine Ausgrenzung wirkungsvoll (wenn sie andere aufgreifen und ebenso als Ausgrenzung pflegen) oder wird eventuell auch zur Selbstausgrenzung wenn kein anderer mitmacht.
Ausgrenzung ist die Grundlage dessen, was Mobbing genannt wird.
Wie Wirkt Ausgrenzung auf jemanden, der ausgegrenzt wird?
Ausgrenzung als solche, wenn sie auf gewisse Art betrieben wird kann unterschiedliche Wirkung haben. Zum einen bringt sie den ausgegrenzten dazu, sich nicht mehr mit den Ausgrenzen Aspekten zu befassen, seine Aufmerksamkeit anderweitig zu verwenden. Ausgrenzung die einem entgegengebracht wird ist ein mehr als deutliches Zeichen für Desinteresse und dass man nicht zu dieser entsprechenden Welt gehören soll, oder darf. So vorzugehen und zu denken - das wäre die gesunde Wirkung einer Ausgrenzung.
Eine andere Wirkung kann sein, dass wenn derjenige keine Möglichkeit findet einer Ausgrenzung die aufgebracht wird etwas an Raum entgegenzustellen, dann kann dies zu teilweise größeren psychischen Schäden führen. Das ist so, weil wir als Menschen auf Resonanzräume anderer angewiesen sind und uns nur auf diese Art sozial und emotional entwickeln können. Wenn daher eine Ausgrenzung während der Jugend, oder gar der Kindheit aufkommt; dann kann ein Mensch daran psychisch zerbrechen - wenn es unkompensiert bleibt.
Ausgrenzung ist eine unnatürliche Erfahrung für einen Menschen.
Unnatürlich ist die Erfahrung deshalb, weil wir als Menschen soziale und resonante Wesen sind. Wir existieren und leben in Gemeinschaft(en). Durch Ausgrenzung wird Gemeinschaft als Resonanter Wert unzugänglich, und dies wird dann zu jener hier gemeinten 'unnatürlichen Erfahrung'.
Ausgrenzungen sind Erfahrungen, die Menschen in manchen kulturellen Regionen machen. Es ist nichts was sich jemand direkt aussucht, trotzdem gibt es Menschen, die ausgegrenzt werden, und die damit klar kommen müssen auf irgendeine Art.
Oft ist es so, dass der ausgegrenzte - obwohl er ausgegrenzt wird von einer Gruppe, und für denjenigen damit diese Gruppe irrelevant sein könnte, oder vielleicht müsste - er ohnehin nicht in diese Gruppe passen oder gehören möchte, er darunter leidet dass er ausgegrenzt wird. Ausgrenzung ist eine anti-soziale Erfahrung. Ausgrenzung wirkt direkt auf uns Menschen, ganz egal durch wen diese Ausgrenzung geschieht. Dies hat damit zu tun, dass wir als Menschen soziale nähe und Beziehung zu anderen benötigen.
Wenn jemand eine stabile soziale Gruppe hat, in der er sozial und emotional verankert ist; beispielsweise eine Familie, dann kann demjenigen keine Ausgrenzung durch irgendwelche Gruppen irgendetwas anhaben. Hat jemand keine stabile soziale Gruppe in der er verankert ist, oder ist diese Gruppe auf irgendeine Art unerreichbr, dann wirkt Ausgrenzung sehr direkt und unmittelbar.
Der Glaube daran, etwas durch Ausgrenzung lösen zu können.
Die idee der Ausgrenzung ist alt. Man bemerkt, dass jemand eine andere Interpretation von Wirklichkeit und Welt pflegt und für sich lebt, als man selbst das gewohnt ist, und man sich dadurch gestört fühlt. Statt zu verstehen und sich mit der anderen Interpretation zu befassen - mit demjenigen eventuell über Mögliche Interpretationen zu sprechen, grenzt man die entsprechende Person aus. Man meidet Kontakt, vielleicht verfällt man gar darin Meinungen über diese Person zu verbreiten gegenüber anderen, oder Gerüchte zu streuen. Das was an der anderen Person stört soll sich dadurch nicht mehr in der eigenen Wahrnehmung befinden, oder am besten soll derjenige verschwinden.
Wie Ausgrenzung dann appliziert wird und diese betrieben wird kann vielfältig sein. Es gibt vielleicht hunderte Möglichkeiten der Ausgrenzung.
Nicht dürften, weil: Je mehr Gesellschaftliche Macht jemand erhalten hat, desto mehr Verantwortung und Pflicht zur sozialen Pflege gegenüber Menschen in dieser Gesellschaft ihm auch zukommt. (Das ist in Deutschland sogar durch das Grundgesetz geregelt). Eine Ausgrenzung, statt ein miteinbeziehen wirkt dann in in diesem Kontext sogar in eine Illegale Richtung, nicht nur in eine Illegitime. ↩