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Das Mit Der Digitalisierung

Das mit der Digitalisierung ist so eine Sache. Von einer Gruppe von Menschen wird alles geliebt, was damit zusammenhängt, es werden Aspekte gelebt und genutzt, und Ideen entwickelt, die neues konstruktives schaffen und schöpfen. Von einer anderen Gruppe wird alles was nur im entferntesten mit digital, Computer, oder Internet zusammenhängt gehasst (anders kann man es kaum ausdrücken); es wird alles gesucht, was dieses digitale, und dazu alle Menschen die irgendwas davon Nutzen und verwenden als schlecht, böse und krank machend bezeichnen. Für diese Gruppe ist alles digitale Destruktiv und nutzlos. Dazwischen gibt es nahezu nichts an Meinung und Sichtweise.

Die Gruppen haben sich auf diese Art entwickelt. Die Gründe dafür sind vielleicht banal, sind zumindest nicht derart dass sie eine solche Spaltung von Gruppen … würden. Oder es ist so, dass es gerade deshalb so ist, dass diese Gruppen sich spalten.

Digitalisierung ist vermnutlich die größte Umwälzung, die die Menschheit je erlebt hat. Dagegen sind alle vorigen Umwälzungen und Entwicklungen nur ein kleiner Hauch von irgendwas. Vielleicht vergleichbar mit der Entwicklung der Schrift selbst, oder des Buchdrucks. Solche Entwicklungen dauern ihre Zeit, bis sie in eine Gesellschaft und Kultur integrierbar sind. Es gab auch schon bei früheren Entwicklungen diejenigen, die neue Kulturtechniken schneller verarbeiten konnten als andere, und jene - die diese Kulturtechniken ablehnten. Oder gar jene, die diese neuen Kulturtechniken verteufelten und sie zusätzlich noch als "des Teufels Werk" bezeichneten.

Digitalisierung ist eine Kulturmethode, die auf "digital"-technische Entwicklungen aufbaut. Die Einzelheiten daraus sind "hoch"-komplex, und erscheinen manchen Personen nahezu wie eine heilige Religion, weil sie so undurchsichtig zu sein scheinen. Undurchsichtig erscheinen sie auch deshalb, weil sie vor allem in Deutschland einige Jahrzehnte (auf verschiedenen Ebenen) verdrängt wurden, ein öffentlicher Diskurs und ein echtes zulassen und ausseinandersetzen damit nicht gesellschaftlich stattfand. Es gab und gibt Menschen, die mit digitalem besser zurecht kommen als andere, und es gibt welche, die gar nicht damit zurecht kommen, so scheint es. Auf technischer Ebene sind die Methoden klar und deutlich, und sie sind genial und Einfach. Für Menschen die keinen Zugang zu dieser technologischen Ebene finden scheint da nur ein großes Wirrwar zu sein, das sie nicht verstehen.

Sieht man mal von all diesen Grabenkämpfen und dem Geschwätz ab, dann stellt sich Digitalisierung als etwas dar, was technische Möglichkeiten auf einzigartige Weise nutzt - wie man Informationsanlagen miteinander verbinden und miteinander interagieren lassen kann. Genug Leitungskapazität vorrausgesetzt kann damit jeder Mensch des Planeten mit jedem beliebigen anderen Menschen irgendwo anders auf dem Planeten in Echtzeit und zu jedem Zeitpunkt und Sofort in direkte Interaktion treten. Es gibt keine Vermittlungsstelle und keine Bürokratischen Hürden, bei denen man Interaktion anmelden müsste, oder gar genehmigen lassen. Digitale Interaktion schert sich nicht um Landesgrenzen, oder darum wieviel Wasser oder Entfernung zwischen den Interaktionspartnern liegt. Jeder ist zu jedem Zeitpunkt einem so nahe, wie der Mensch - der direkt neben einem steht. Und das ist faszinierend und gruselig zugleich.

Zeitalter des digitalen

Es gäbe viele Vergleiche von Entwicklungen der Menschheit, die man mit der Digitalisierung ziehen könnte. Keiner dieser Vergleiche würde dem gerecht werden, was Digitalisierung darstellt. Es gab bisher nichts vergleichbares, also lässt es sich auch kaum vergleichen. Das Zeitalter des Digitalen und der Digitalisierung hat eben erst begonnen. Schon jetzt ist kaum vorstellbar, wie Menschen vor der Digitalisierung gelebt haben und Interagiert haben. Der Wandel ging recht schnell. Wenn man sich Filme anschaut, in denen eine Welt dargestellt wird in der es keine digitalen Aspekte gab, dann kommt einem diese Welt jetzt schon sehr merkwürdig und 'veraltet' vor. Im jetzt von 2020 sind dabei digitale Aspekte noch gar nicht so wirklich bei vielen Menschen angekommen. Auf vielen Ebenen startet die Digitale Welt erst gerade so richtig. Wie immer werden jede Menge 'Buzzwords' dazu benutzt so etwas zu beschreiben, und zu benennen.

Digitale Disruption

Unter einer Disruption kann man verschiedene Aspekte verstehen. Bei Disruptiven Zuständen geht es zunächst darum zu identifizieren was genau disruptiert, und wo genau diese Disruption stattfindet. Ob es tatsächlich eine Disruption ist, oder ob es nur nach Disruption aussieht.

Disruption ist ein Prozess, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Innovation abgelöst beziehungsweise „zerschlagen“ wird.WP

Disruption kann sich auch auf Gesellschaft und Soziales beziehen. Soziale Schichten können Disruptieren, und sich voneinander weg bewegen. Gesellschaften können disruptieren und sich in einzelne Teile zersplittern, die kein einheitliches Ganzes mehr bilden.

Digitalisierung hat sicherlich auf manchen Ebenen dazu beigetragen, dass Gesellschaft disrupte Prozesse entwickelte, die aufgrund dieser Digitalen Aspekte überhaupt erst in Gang kamen.

Digitalisierung löst bei manchen Menschen Ängste aus, die sich auf fundamentaler Basis entwickeln.

Böses Digitales

Digitalisierung an sich ist Neutral und eine großartige Technologie, mit der man vielschichtige Möglichkeiten hat. Menschen haben dadurch Zugang zu unterschiedlichen vernetzten Informationen und Interaktionsaspekten. Potenziale erscheinen schier unendlich, und haben in ihrem Wirkpotenzial gerade erst begonnen sich zu entfalten.

Wie immer bei neuartigen Methoden und Möglichkeiten dauert es eine zeitlang, bis Gesellschaft mit diesen neuen Methoden umzugehen lernt, und diese nutzvoll in alltägliche Lebenswirklichkeit integrieren kann. Momentan ergeben sich die Aspekte im Bereich der Digitalisierung noch sehr unterschiedlich und es gibt die 'Digital Affinen', die neue Methoden auf natürliche Art adaptieren und in Leben integrieren; Und es gibt die 'Digital Verweigerer', die keinen Zugang finden zu irgendetwas, was nur im Ansatz irgendwie Digital sein könnte. Dazwischen gibt es sehr viele zwischenebenen von Menschen, die manchmal zu den Verweigerern zählen, dann wieder affinitäten entwickeln, und in bestimmten Bereichen eventuell dann doch wieder Digitales verweigern. Manches dauert eben ein wenig, bis es sich in Gesellschaftlichen und Lebenswirklichen Alltag integriert.

Gewisse Funktionale Bereiche der Gesellschaft haben merkwürdigerweise gerade in Deutschland manchmal ihre Probleme damit Digitale Welt in ihren Bereich zu integrieren. Doch auch das wird sehr wahrscheinlich in nächster Zeit in irgendeine Richtung 'rucken', und sich zügig entwickeln; Ganz einfach weil es gar keine andere Option gibt, als dass Digitale Möglichkeiten auf Sinnvolle und Konstruktive Art genutzt werden. Es werden eher die Menschen aus den Bereichen verschwinden, die Digitales noch nicht mit einbinden können, als das Digitales aus den Bereichen verschwindet.

Unterschiedliche Digitalisierung

Digitalisierung ist nicht überall gleich und verursacht auch nicht "genau gleiche" Aspekte. Umstände von Digitalisierung sind ebenso verschieden, wie 'sehr vieles - sehr unterschiedlich sein kann'.

Industrie geht mit Digitalisierung anders um, wie Privatpersonen, oder gar Kinder und Jugendliche. Schulen und Bildungsinstitutionen haben verschiedene Vorstellungen von Digitalisierung und 'unterschiedliche Rollen erfordern verschiedene Aspekte, die wiederum verschiedene Folgen nach sich ziehen'.

Digitalisierung ist verschieden, je nachdem wo sie eingesetzt wird, je nachdem von wem, und je nachdem zu welchem Zweck.

Revision: 9
(created) 27.01.2020 | (edit) 16.02.2020
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