Eine Deutung ist ein Vorgang, den jeder Mensch aufgrund unseres menschlichen Geistes durchführt, und vornimmt.
Als lebendes menschliches Wesen sind wir stetig und ständig am Deuten von Wirklichkeit und geistiger Welt.
Als Menschen können wir nicht anders, als durch deuten von Wirklichkeit ein Bild aufzubauen von dieser Wirklichkeit. Dieses "Bild aufbauen" nennen wir im Deutschsprachigen Kulturkreis "Bildung".
Unser menschliches Bewusstsein kann ›Wirklichkeit, wie sie ist‹ nicht direkt und unmittelbar erfassen und Begreifen. Wir haben keine Instrumente und Apparate in uns, die so etwas messen und erfassen könnten.
Als Menschen erfassen wir Wirklichkeit indem wir sie deuten.
Die einzige Möglichkeit irgendetwas "wirkliches" zu erfassen ist für uns es zu beachten, dann zu betrachten und dann irgendeine Deutung vorzunehmen, die das beachtete und betrachtete auf irgendeine Art erachtet.
Indem wir Deutungen vornehmen schaffen wir eine "Deutungskultur" und damit eine spezifische Art Wirklichkeit zu betrachten. Aus dieser Wirklichkeit entsteht eine Weltanschauung, und für ein Individuum eine individuelle - und damit subjektive Gedankenwelt, dann daraus eine Lebenswirklichkeit und Lebenswelt.
Menschen leben in verschiedenen Lebenswirklichkeiten. Es gibt keine Menschen die in genau der selben Lebenswirklichkeit existieren und leben. Es mag ähnliche Lebenswirklichkeiten geben, genau die selben können es nicht sein -- weil jeder Mensch eine eigene Deutungswirklichkeit entwickelt und für sich pflegt.
Man kann diese Aspekte drehen und wenden, und betrachten aus welcher Perspektive auch immer: Eine Totale und Absolute Deutung - die für jeden Menschen die selbe ist Gibt es nicht.
Deutung gehört zu den Prozessen des Bewusstseins, die in uns Menschen entstehen, weil wir unsere Weltsicht durch Konstruieren einer Sichtweise entwickeln.
Deutung bezeichnet den Prozess des Erkennens oder Konstruierens einer Bedeutung. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen tatsächlichen oder vermeintlichen Erkenntnisprozess handelt. Beispiele: Deutung einer sprachlichen, lautativen, mimischen oder gestischen Botschaft, von Schrift oder anderen Symbolen und Faktoren (z. B. bei der Wettervorhersage). Deutung WP
Ein Bewusstsein haben, oder entwickeln wir als Menschen aufgrund unserer geistigen Aspekte. Als Menschen haben wir keine Wahl, ob wir Bewusstsein entwickeln wollen oder nicht. JEDER Mensch entwickelt ein Bewusstsein. Es ist dabei keine Frage ob jemand Bewusstsein hat, oder nicht - vielmehr ergibt sich für jeden Menschen der Aspekt "Welches Bewusstsein jemand hat", welches Bewusstsein man selbst hat, oder pflegt, und welches man gerne haben möchte.
Bewusstsein (abgeleitet von dem mittelhochdeutschen Wort bewissen im Sinne von „Wissen über etwas habend“, lateinisch conscientia „Mitwissen“ und altgriechisch συνείδησις syneídēsis „Miterscheinung“, „Mitbild“, „Mitwissen“, συναίσθησις synaísthēsis „Mitwahrnehmung“, „Mitempfindung“ und φρόνησις phrónēsis von φρονεῖν phroneín „bei Sinnen sein, denken“) ist im weitesten Sinne das Erleben mentaler Zustände und Prozesse. WP Bewusstsein
Um etwas zu deuten ist »Bewusstsein« eine Vorraussetzung. Eine Deutung wird mit dem Verstand durchgeführt. Verstand ergibt sich aus einem Verstehen. Ohne Verstehen kein Verstand. Aus einem Verstehen erfolgt als Folge ein Verstand und ein Prozess des Verstehens. Verstehen ist ein Prozess, das ist deshalb so - weil sich der Zustand des Verstehens verändert, und nicht statisch (als Zustand) bleibt. Es kann sein dass jemand heute etwas anders versteht als Morgen, und am Tag danach etwas erneut anders versteht.
Der Verstand ist in der Philosophie das Vermögen, Begriffe zu bilden und diese zu Urteilen zu verbinden. Die heutige Verwendung des Begriffes wurde maßgeblich von Immanuel Kant geprägt, der dem Verstand häufig die Vernunft gegenüberstellt, ihn aber auch von der Wahrnehmung unterscheidet. WP Verstand
Indem wir mit unserem Bewusstsein, das auf unseren Geist (und damit entstehende geistige Fähigkeiten) aufbaut - einen Verstand entwickeln - können wir durch diesen Verstand zu einem Verstehen gelangen. Indem wir etwas verstehen führen wir eine Deutung durch, und damit entsteht ein Gedankenkonstrukt, das sich mit der Zeit über ein Weltbild (Bild der Welt) zu einer Lebenswirklichkeit im Rahmen einer Gedankenwelt entwickelt.
Der Aufbau eines Weltbildes durch unseren Verstand kann sehr komplexe Formen annehmen, oder auch sehr einfach strukturiert sein. Je nach Bildungsvermögen und kognitiv geistiger Möglichkeiten ergeben sich unterschiedliche Grade und Deutungsmöglichkeiten.
Als Menschen haben wir die Möglichkeit verschiedenartige Deutungen vorzunehmen. Eine Formal festgelegte (beispielsweise Amtliche) Deutungsform existiert nicht, und kann aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten geistiger Deutung auch nicht existieren.
Deutungshoheit ist die konkrete Umsetzung eines Letztbegründungs-Anspruches zu Gunsten dessen, was ein Träger der Deutungshoheit als Berechtigung und/oder Wahrheit zu erkennen glaubt. WP Deutungshoheit
Wer auf einer Deutungshoheit beharrt und diese gar Zwanghaft versucht gegenüber anderen (notfalls gar mit Gewalt) durchzusetzen handelt Totalitär, Herrschaftlich und je nach eventuell applizierter Herrschaftstruktur auch illegitim, bis hin zu illegal.
In Demokratisch organisierten Gesellschaften liegt Deutungshoheit in letzter Instanz beim Bürger selbst, und damit bei demjenigen der deutungen (für sich) vornimmt.
Eine Deutungshoheit hat mit Berechtigungsvorstellungen zu tun, und in dieser Form vorwiegend mit Macht und Herrschaftsstrukturen. (vgl. Foucault Macht und Wissen).
Mit dem Anspruch, nur selbst ein Thema richtig deuten zu können, ist der Versuch verbunden, die öffentliche Meinung innerhalb einer Firma, einer weltanschaulichen Organisation, innerhalb einer Familien-Sippe oder der Gesellschaft als Ganzes zu beeinflussen. Deutungshoheit kann entstehen durch Manipulierung oder Vereinnahmung der kommunikations-ökonomischen Infrastruktur, sei es durch Übernahme einer Medienanstalt durch das Militär oder durch Zensur-Anweisungen einer staatlichen Abteilung. WP Deutungshoheit
Die Manipulation im Rahmen des »durchsetzen einer Deutungshoheit« kann manipulative oder gar kriminelle Ausmaße annehmen. Beeinflussung von Menschen in Korrelation mit einer Vielfalt von Deutungen ist vielschichtig und kommt in unterschiedlichen Konstellationen vor.
Für in Demokratischen Kulturen lebende Menschen ist es aufgrund der sensiblen Implikationen bezüglich der Hoheit einer Deutung enorm wichtig mit Deutungen - vor allem und um so mehr wenn diese in Form einer hoheitlichen Position vorgenommen werden »Achtsam und deutungsoffen« umzugehen.
Werden benutzt um sich selbst zu erhöhen, und in eine Machtposition zu bringen.
Es handelt sich um Techniken, welche gegen Frauen, Oppositionen und Minderheiten verwendet werden. Hauptsächlich geschieht dies in Diskussionen und der täglichen Konversation.
Unsichtbar machen: geschieht, indem Personengruppen vergessen werden, nicht wahrgenommen werden, nicht zu Wort kommen und/oder ihre Meinungen in der Debatte ignoriert werden.
Lächerlich machen: liegt vor, wenn der Einsatz von bestimmten Personengruppen verhöhnt wird oder mit dem Verhalten von Tieren verglichen wird.
Zurückhalten von Information: (vgl. auch Herrschaftswissen) liegt vor, wenn Informationsbesitzende, aus Selbstverständnis oder aus einem selbstbestimmten Machtverhältnis heraus, sich nur an bestimmte andere Personengruppen wenden und bestimmten Personengruppen wichtige Informationen vorenthalten (zum Beispiel um sie aus Entscheidungsprozessen herauszuhalten). Dies kann am Arbeitsplatz, im sozialen Leben und/oder im politischen Leben sein.
Schuld unterstellen, egal was man tut (double-bind): Diese Technik wird gegenüber jenen benutzt, gegen die man ein Vorurteil hat.
Auftragen von Schuld und Scham: durch Lächerlichmachung, Peinlichmachen, Bloßstellung (siehe auch Blamage) und Kränkung der Ehre.